Human beings are not interested in reality. They can't be; it's the human essence. They have wishes. These wishes are strictly opposed to any ugly form of reality. They prefer to lie than to become divorced from their wishes.

Alexander Kluge

Du sollst Achtung haben vor der Wildheit, dem Eigensinn, der Genauigkeit deiner Empfindungen.

Alexander Kluge

Mit einer Wirklichkeit, die es nicht gut mit uns meint und die wir ablehnen, zu leben, das ist einer der Gründe, literarisch zu erzählen: Das ist nicht Abbildung der Wirklichkeit, sondern Protest.

Alexander Kluge

[...] die Summe aller Augenblicke hat eine eschatologische Kompetenz. Das ist die reine Möglichkeit, wir verkehren im Alltag damit nicht. Aber ich glaube, dass Künste diese kristallisierten Augenblicke festhalten und nur dadurch Kunst sind.

— Alexander Kluge; im Gespräch mit Thomas Demand

Ich glaube nicht, dass es hier um Meinungen geht. Es geht um Wahrnehmungen, Beobachtungen, und die sind gefüllt mit Emotionen. Befreit die Nachrichten von der menschlichen Gleichgültigkeit – das könnten sie über seine und meine Arbeiten schreiben.

— Alexander Kluge

sqq. Gespräche mit Heiner Müller

Wir leben in mehreren Wirklichkeiten. Zu den Sachzwängen gehört das Gefühl. Wenn ein Mensch in seinen Gefühlen von der Realität beleidigt wird, will er, dass neben den Tatsachen seine Träume auch ein Recht haben. Es ist etwas Schönes, wenn ich eine Erfahrung, die mich quält und die ich im Augenblick für unveränderbar halte, verlasse und in eine andere Erfahrung eintauche. Das passiert, wenn wir träumen oder wenn wir ins Kino gehen. Oft haben wir dann beim Wiedereintritt in die Wirklichkeit die Lösung für ein scheinbar unlösbares Problem. Wir haben sie im Traum gefunden.

— Alexander Kluge; im Gespräch mit Peter Laudenbach

Ich finde ja, die Realität hält man nicht aus. Also muss man nach dem Satz arbeiten: bewahrt, erlöst die Fakten von der menschlichen Gleichgültigkeit. Also nicht Fakten, Fakten, Fakten, sondern Fakt plus die vielen Auswege, die vielen unterirdischen Wege in denen die Emotion auf die Fakten antwortet.

— Alexander Kluge; im Gespräch mit Matthias Matussek

Die Elemente des Films müssen robust, authentisch, zueinander stimmig sein. Sie bilden eine Partitur. Es ist sehr kompliziert, was man für glaubwürdig erklärt. Aber es ist ein hohes filmisches Ideal, höher als ästhetische Schönheit.

— Alexander Kluge; im Gespräch mit Ursula Bushnell

Sehen Sie, der Kernpunkt meiner Wahrnehmungen im Film und in der Literatur ist der Antirealismus des Gefühls. Das heißt: Menschen, die mit einer Wirklichkeit konfrontiert werden, die diese Menschen missachtet, leugnen diese Wirklichkeit - dies ist wirklich. Und dass diese bittere und harte Wirklichkeit durch Menschen nicht einfach zu verändern ist zu Lebzeiten, mit den Mitteln, die wir kennen: Das ist eine zweite Wirklichkeit.

— Alexander Kluge; im Gespräch mit Claus Philipp


kunstbetrieb.
real is rare.



weebly reliable statistics