Der lange Weg vom Material über die Funktion zur schöpferischen Arbeit hat nur ein einziges Ziel: in der entsetzlichen Verwirrung unserer Zeit Ordnung zu schaffen.
Der lange Weg vom Material über die Funktion zur schöpferischen Arbeit hat nur ein einziges Ziel: in der entsetzlichen Verwirrung unserer Zeit Ordnung zu schaffen.
Bobby Fischer. Against the world.
Im Grunde möchte ich Skulpturen machen, die für eine neue Art von Erfahrung stehen, die Möglichkeiten von Skulptur eröffnen, die es so bislang nicht gab.
Gerhard Richter kam zu all meinen Eröffnungen. Auch wenn niemand sonst da war, Gerhard war da und wir drei [Gerhard Richter, Konrad Fischer und Bruce Nauman] gingen ein Bier trinken. Das war dann die Ausstellungseröffnung. Manchmal haben auch noch zwei japanische Studenten vorbeigeschaut. Zu jener Zeit kam kaum jemand. Es war sehr ruhig.
Frederike Wetzels | Zwischenstadt | 2011
Er versucht ein Schiff, ein Boot ins Meer zu schleppen, was natürlich viel zu schwer ist. Ich merke gegen Ende der Szene, jetzt kommt noch was, und ich lasse die Kamera laufen. Er weiss, dass ich weiterlaufen lasse, da hat er ein blindes Vertrauen in mich, ein absolut blindes Vertrauen. Es geht dann so weiter, dass er erschöpft zusammenbricht, ertrinkt und vom Meer weggespült wird. Das ist minutenlang, minutenlang dann auch im Film. Es ist eine Szene, die sich so entwickelt hat, wie es keiner vorher wusste, weder er noch ich, aber wir wussten von einander, dass wir das jetzt zusammen machen würden. Da hatte er die vollkommene Sicherheit. Jeder andere hätte wahrscheinlich die Kamera abgeschaltet in dem Moment, wo er in die Knie gebrochen ist und nicht mehr weiter konnte. Dann wäre es vorbei gewesen. Solche Momente sind für mich einzigartig. Dafür lohnt sich alles.
Klaus Kinski in Cobra Verde
— Werner Herzog
The quicker you are in attaching verbal or mental labels to things, people, or situations, the more shallow and lifeless your reality becomes, and the more deadened you become to reality.
Schneiders' Kunst ist historisch; aber nicht nur. Sie handelt von mehr als nur einem Raum und einer Zeit. Jeder Raum scheint eine Geschichte zu erzählen, die sonst niemals gehört werden würde. Ich verspürte eine Sehnsucht nach Zeiten die vergessen waren und an die man sich nie mehr erinnern würde.
Tadao Andō | Langen Foundation | 2004
Durch ein Fehlen von Spuren menschlicher Lebensäußerungen und von narrativen Details widersetzen sich die Räume Schneiders trotz ihres Rückgriffs auf eine real existierende Vorlage einer schnellen, offensichtlichen Ein- und Zuordnung. Sie scheinen uns auf befremdliche Weise vertraut und bekannt, ohne dass wir sie an eine konkrete Situation oder an einen bestimmten Ort rückkoppeln könnten. In ihrer abstrakt-kristallinen Reinheit und ihrer dramaturgischen Sequenz entwickeln sie eine gleichsam zwingende Dimension, deren Sog man sich nur schwer zu entziehen vermag. Ein Wechselspiel von Vermutungen, Ahnungen und unbewussten Erinnerungen beginnt und lässt die Grenze von Realität und Imagination, von Vertrautem und Unbekanntem verschwimmen. Das Wechselspiel von Licht und Dunkelheit, von Wärme und Kälte, Bewegung und Stillstand, Nähe und Distanz sowie das bewusste Einsetzen oder der Entzug von Sinnesreizen halten neue und ungewohnte Erfahrungen bereit. Sich darauf einzulassen bedeutet, die herkömmliche Selbst- und Raumwahrnehmung über Bord zu werfen, und damit auch die eigene Befindlichkeit und Verortung in der Welt zu hinterfragen.
— Pressetext zur Ausstellung Weisse Folter, 2007
Erwin Heerich | IIB und Archiv | 2000
The image is a pure creation of the mind. It cannot be born from a comparison but from a juxtaposition of two more or less distant realities. The more the relationship between the two juxtaposed realities is distant and true, the stronger the image will be — the greater its emotional power and poetic reality.
Richard Serra | Casting | 1969
[...] die Summe aller Augenblicke hat eine eschatologische Kompetenz. Das ist die reine Möglichkeit, wir verkehren im Alltag damit nicht. Aber ich glaube, dass Künste diese kristallisierten Augenblicke festhalten und nur dadurch Kunst sind.
— Alexander Kluge; im Gespräch mit Thomas Demand