Als wir vor vielen vielen Jahren zum ersten Mal in Moskau waren, da haben wir Nelken gespielt. Und da war zum Beispiel, da war damals in der Sowjetunion, ich weiß jetzt nicht mehr wo [...] ein ganz schreckliches Erdbeben. [...] Und jedenfalls waren da auch Besucher aus diesem Land [...] in dieser Vorstellung. Und die haben die Vorstellung natürlich total anders gesehen. Die haben dann gedacht, das Stück Nelken wär gemacht [...] wegen dem Erdbeben. Die haben diese Nelkenfläche gesehen wie ein großes Grab. Und dann, als dann die beiden da kommen und mit ihren Kindereimerchen, sich so Erde auf den Kopf tun, das war für sie klar, [...] sie haben das alles [...] total anders gesehen. Ich denke, weil die Bilder so offen sind. Man hat viele Möglichkeiten ganz verschiedene Dinge darin zu sehen. Und so kann das also mit Stücken gehen, die haben überhaupt nichts damit zu tun. [...] Das finde ich sehr schön.
— Pina Bausch
Transkription; sqq. *