Jeder Künstler ist bestrebt, das Innenleben des Menschen so überzeugend wie möglich darzustellen. Danach streben wir alle. Ich habe entdeckt, dass ich mich all die Jahre mit ein und demselben Thema beschäftigt habe. Und im Grunde interessieren mich immer die gleichen Probleme. Obwohl ich verschiedene Filme gemacht habe, sind sie alle doch aus einem Grund entstanden. Vom inneren Zwiespalt des Menschen zu berichten. Von seiner widersprüchlichen Situation zwischen Geist und Materie, zwischen geistigen Idealen und der Notwendigkeit in der materiellen Welt zu bestehen. Dieser Zwiespalt ist für mich deshalb äußerst wichtig, weil aus ihm alle Probleme erwachsen, die wir im Verlauf unseres Lebens haben.
— Andrej Tarkovskij
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Ich weiß noch, wie er [Andrej Tarkovskij] nach einer Stelle suchte, wo er den Katastrophentraum für das Opfer drehen konnte. In der Szene gab es eine Brücke, über die viele Menschen liefen. Er machte sich mit dem Kameramann und der Produzentin in ganz Stockholm auf die Suche nach einer geeigneten Stelle, fand aber nichts richtiges. Und dann kam er eines Morgens und sagte, ich habe die Stelle für den Katastrophentraum. Er zeigte sie uns und wir drehten den Traum. Und die Kamera stand dabei ungefähr 10 Meter von der Stelle, wo Olof Palme sechs Monate später ermordet wurde. Auf die Stufen gerichtet, über die der Mörder verschwand. Als wir dann darüber sprachen, war es ein wirklicher Schock für mich. Denn ich fragte ihn, wie er die Stelle gefunden hätte, ob es eine Vorahnung gewesen sei. Und er meinte, einige Plätze seien für Katastrophen gemacht. Und das sei ein solcher Platz. Er verfügte über viele Zugänge zur Geschichte, zur Politik, zum menschlichen Verhalten, die mehr dramatischer als intellektueller Natur waren. Er war ein intellektueller Mann, ausgesprochen intelligent, sehr klar aber er verfügte auch über ein anderes Instrumentarium, das bemerkenswert entwickelt war.
— Erland Josephson
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You love that which you can lose, yourself, a woman, a country.
— Andrei Tarkovsky; Solaris, 1972
I think one of the faults of young people today is that they try to come together around events that are noisy, almost aggressive at times. This desire to be together in order to not feel alone is an unfortunate symptom, in my opinion. Every person needs to learn from childhood how to spend time with oneself. That doesn't mean he should be lonely, but that he shouldn't grow bored with himself because people who grow bored in their own company seem to me in danger, from a self-esteem point of view.
— Andrei Tarkovsky
A poet is someone who uses a single image to express a universal message.
— Andrei Tarkovsky
In a certain sense the past is far more real, or at any rate more stable, more resilient than the present. The present slips and vanishes like sand between the fingers, acquiring material weight only in its recollection.
— Andrei Tarkovsky