Gregor Schneider setzt die Reihe der Ausstellungen in der Synagoge Stommeln mit der Arbeit Hauptstr. 85 a fort. Schneider wird als erster Künstler das gesamte Gebäude architektonisch bearbeiten. Sein Eingriff bringt die ursprüngliche Synagoge zum Verschwinden und fragt damit nach der An- und Abwesenheit des religiösen Raumes. Zusätzlich verleiht er dem nun "verlorenen Ort", der bislang nicht über eine postalische Anschrift verfügt, dauerhaft eine eigenständige Adresse.

sqq. Neuerburgstr. 21 | Totlast

gsn

NEUERBURGSTRASSE 21

Ich freue mich, das Museum samt Park umzugraben. Uns im Museum in eine ›abseitige Unterwelt‹ zu führen. Ganz nah den vergessenen Gräbern tief in der Erde werden wir plötzlich wieder auf die Welt geworfen. Wir werden uns in den Armen liegen, wieder tief Luft holen. Was für ein toller Park. Wie schön ist unser Leben.

— Gregor Schneider; an Heiner Goebbels


Was die Ruhrtriennale auszeichnet, sind die Wechselwirkungen zwischen Künstlern und Räumen. Sie ermöglichen uns starke künstlerische Erfahrungen und haben für mich oberste Priorität; wo sonst hat man die Freiheit, kompromisslos etwas entstehen zu lassen. Viele festivalmachende Kollegen und Künstler aus aller Welt beneiden uns aber nicht nur um die unverwechsel- baren Räume und die Möglichkeiten, Kunst selbst produzieren zu können, sondern auch um unser Publikum, das großen Eindruck hinterlässt durch seine Neugierde, Offenheit, künstlerischen Wagemut und seine direkte Resonanz.

— Heiner Goebbels

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bde

Gregor Schneider | Black Dead End | 2006

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Am Ende der Reise fahren wir in die Unterheydener Straße. Haus u r heute zu betreten ist kühn, da sich selbst der Künstler nicht mehr genau erinnert, wo welcher Raum ist. Als wir hinausgehen, schaltet er den Strom am Hauptschalter aus. Wer weiß schon, ob noch irgendwo eine Lampe brennt?

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gsgw

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What traces does an event leave in a room after it has taken place?

Gregor Schneider

The most radical thing is to make works, that are not recognizable as art.

Gregor Schneider

hlgs

Gregor Schneider | u61; Haus Lange | 1994

Seit 26 Jahren baue ich Räume, die ich im sogenannten Haus ur auf der Unterheydener Strasse 12 begonnen habe. Hier ist Verdoppelung die Vorgehensweise: Noch einmal – gleich davor, gleich darunter, gleich darin, das, was schon da ist, oder etwas, das dort plausibel ist. Verdoppelung bestätigt bei mir das Vorhandene, nicht als Deklaration oder Hinweis, sondern als Form, in einer sehr aufwendigen Praxis. Das Vorhandene oder das potentiell Vorhandene werden nicht neu erfunden, sondern von Grund auf rekonstruiert. Die Verdoppelung des Bestehenden legitimiert die Arbeit in der einfachsten möglichen Weise. Mich interessiert dieser Leerlauf von Handlung.

Gregor Schneider

sqq. It's all Rheydt, Kolkata 2011


kunstbetrieb.
real is rare.



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