Ich weiß noch, wie er [Andrej Tarkovskij] nach einer Stelle suchte, wo er den Katastrophentraum für das Opfer drehen konnte. In der Szene gab es eine Brücke, über die viele Menschen liefen. Er machte sich mit dem Kameramann und der Produzentin in ganz Stockholm auf die Suche nach einer geeigneten Stelle, fand aber nichts richtiges. Und dann kam er eines Morgens und sagte, ich habe die Stelle für den Katastrophentraum. Er zeigte sie uns und wir drehten den Traum. Und die Kamera stand dabei ungefähr 10 Meter von der Stelle, wo Olof Palme sechs Monate später ermordet wurde. Auf die Stufen gerichtet, über die der Mörder verschwand. Als wir dann darüber sprachen, war es ein wirklicher Schock für mich. Denn ich fragte ihn, wie er die Stelle gefunden hätte, ob es eine Vorahnung gewesen sei. Und er meinte, einige Plätze seien für Katastrophen gemacht. Und das sei ein solcher Platz. Er verfügte über viele Zugänge zur Geschichte, zur Politik, zum menschlichen Verhalten, die mehr dramatischer als intellektueller Natur waren. Er war ein intellektueller Mann, ausgesprochen intelligent, sehr klar aber er verfügte auch über ein anderes Instrumentarium, das bemerkenswert entwickelt war.
— Erland Josephson
sqq. *